Jeder weiß, wie wichtig es ist, genügend Wasser zu sich zu nehmen, aber längst nicht jeder bekommt es auch hin, täglich genug zu trinken.
Zwei bis drei Liter Flüssigkeit sollten es für einen gesunden Erwachsenen pro Tag sein. Als guter Richtwert gelten 35 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht, bei Säuglingen und Kindern ist es sogar noch etwas mehr.
Aber keine Sorge! Das muss man nicht alles trinken. Rund 300 Milliliter kann der Körper bei seinen Stoffwechselvorgängen selbst herstellen, etwa einen Liter Wasser bekommt er über feste Nahrung, wie Äpfel, Gemüse und Kartoffeln. Sie enthalten zum Beispiel circa 70 Prozent Wasser, Gurken sogar 95 Prozent. Die übrige Flüssigkeitsmenge, also gut 1 bis 1,5 Liter, muss man über Getränke aufnehmen. In manchen Situationen ist der Bedarf an Flüssigkeit sogar noch höher. Bei heißem Klima, anstrengender körperlicher Arbeit, Sport, Fieber, Erbrechen und Durchfall verliert der Körper mehr Wasser. In diesem Fall sollte mehr getrunken werden als die angegebenen Mengen.
Wem es schwer fällt, seine 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu trinken, der sollte sich einen "Trinkplan" aufstellen.
Die empfohlene Trinkmenge könnte beispielsweise folgendermaßen erreicht werden:
• Morgens: 1 bis 2 Tassen Tee
• Vormittags: 1 Glas Saft mit Wasser zur Hälfte verdünnt (Bitte Direktsaft, bzw. Konzentrat verwenden, Nektar enthält zu viel Zucker!)
• Mittags: 1 Tasse Suppe oder Brühe; 1 Glas Mineralwasser oder Saftschorle
• Nachmittags: 1 Glas Wasser
• Abends: 1 bis 2 Tassen Frucht-/Kräutertee; 1 Glas Wasser
Noch bequemer geht's natürlich mit dem Smartphone. Für die Technikfreaks unter Ihnen gibt es inzwischen schon eine Wasser-App, die sie daran erinnert, ein Glas Wasser zu trinken. Mit den Suchbegriffen "Wasser", "trinken" und "erinnern" erhalten Sie eine Reihe von Treffern.
Was soll man denn nun am besten trinken?
Denn trinken muss man – täglich, regelmäßig:
• Ungezuckerte Früchte- und Kräutertees
• Mineral-, Quell- und Tafelwasser.
• Wasser sollte am besten als stilles Mineralwasser zu sich genommen werden, da Wasser/ Getränke mit Kohlensäure ebenfalls den Körper übersäuern, wenn man sie regelmäßig zu sich nimmt.
• Gemüse- und Obstsäfte. Nebenbei liefern sie noch wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
• PS: Kaffee wird inzwischen ebenfalls als Flüssigkeit empfohlen, da dieser allerdings Gerbstoffe enthält, welche zur Übersäuerung führen können, empfehle ich hier nicht mehr als 2 Tassen Kaffee pro Tag zu trinken.
Von dicken Fruchtsäften/ Nektar ist abzusehen, da diese nicht den Durst stillen und zu viel Zucker enthalten, ebenso sind Eistees wegen des Zuckergehaltes gar nicht empfehlenswert als Flüssigkeitsquelle.
Kinder brauchen mehr Wasser!!!
Generell ist der Wasserbedarf von Kindern und vor allem von Säuglingen im Verhältnis zum Körpergewicht höher als bei Erwachsenen. Trinken Kinder zu wenig, beeinträchtigt dies schneller die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Kinder sollten deshalb im Alter von zwei bis drei Jahren mindestens 700 Milliliter, im Alter von sieben bis neun Jahren mindestens 900 Milliliter und im Alter von 13 bis 14 Jahren mindestens 1200 Milliliter Flüssigkeit (s.o.) trinken. Denke Sie daran, dass Milch nicht unter die Kategorie „Getränk“ fällt, sondern ein Nahrungsmittel ist. Je nach Bewegung und Witterung müssen diese Werte entsprechend angepasst werden.
Beim Essen trinken?
Ja, das dürfen sie! Das Gerücht hält sich hartnäckig! Zu den Mahlzeiten zu trinken sei schädlich und könne den Verdauungsprozess negativ beeinflussen. Diese These kann getrost als eine der vielen Ernährungslügen abgetan werden. Einen wissenschaftlich haltbaren Beweis dafür gibt es jedenfalls nicht. Angeblich soll der Verdauungssaft durch Wasser so verdünnt werden, dass die Bakterien, welche mit der Nahrung aufgenommen werden, nicht zu 100% abgetötet werden können – unser Magensaft hat einen sauren ph-Wert von 1-2…
Viele Erwachsene schaffen das nicht ihrem Körper ausreichend Flüssigkeit zu liefern. Sie trinken zu wenig, sei es aus Gewohnheit oder weil sie keinen Durst haben. Zu wenig Flüssigkeit schadet den Nieren. Sie müssen neben den normalen Abfallprodukten zum Beispiel auch noch Medikamente entsorgen. Weitere Folgen einer mangelnden Flüssigkeitszufuhr ist, dass das Blut dickflüssiger wird und es belastet damit das Herz-Kreislauf-System. Weiterhin kann ohne genügend Flüssigkeit die Peristaltik des Darms nicht mehr richtig funktionieren und die Verdauung wird dadurch träge. Verstopfungen sind dadurch die Folge.
Alkoholische Getränke eignen sich ebenfalls nicht als Durstlöscher. Sie erhöhen sogar den Flüssigkeitsbedarf. Damit der Körper den Alkoholgehalt, zum Beispiel von einem Glas Whisky, verarbeiten kann, benötigt er einen halben Liter Wasser.
Aufgaben des Wassers
Wasser hat vielfältige Aufgaben in unserem Körper, wie man es diesem kleinen Molekül gar nicht zutrauen würde. Die wichtigsten Aufgaben sind:
1. Regulation des Wasserhaushaltes
2. Fließfähigkeit von Blut, Lymphe, Gewebswasser und Zellwasser aufrechterhalten
3. Aufrechterhaltung der Druckverhältnisse (osmotischer Druck)
4. Regulierung des Energiehaushaltes/ Energieträger/ Speicher für elektromagnetische Felder
5. Regulierung des Elektrolythaushaltes
6. Informationsträger
7. Einregulierung des Säure-Basen-Haushaltes
8. Lösungsmittel für alle wasserlöslichen Stoffe
9. Am Stoffwechsel beteiligt
10. Wasserlösliche Gifte werden über die Nieren ausgeschieden
11. Regulation unserer Körpertemperatur
Unser Trinkwasser ist in erster Linie ein Lösungs- und Reinigungsmittel. Je reiner das Wasser, desto besser. Das heißt, unser Wasser, welches wir täglich trinken darf einen Grenzwert von 2500 µS/cm bei Zimmertemperatur (laut WHO) nicht überschreiten, um noch als reinigend zu wirken. Wenn wir Wasser kaufen, sollten wir darauf achten, dass es stilles Wasser ist, welches am besten in abgedunkelten, bzw. blauen Glasflaschen abgefüllt wurde. Damit ist ein Übertritt an Materialstoffen, wie es bei Plasteflaschen möglich ist (Weichmacher) nicht gegeben. Auf der Sonnenseite steht man natürlich, wenn man sein Leitungswasser mit einer Umkehrosmosefilteranlage für den Hausgebrauch reinigt.
Anja Bode
Dipl.-Ing.für BT(FH)
Spez. Ernährungsberaterin und Fitnesstrainer B
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